Präsentation der Vertiefungsarbeiten (Schuljahr 2015/16)

Vertiefungsfachpräsentation 2016 Modellklassen Deutschhaus-GymnasiumHockey-Trainingseinheiten für den Unterricht

Forschen jenseits des Lehrplans

Lernen Schülerinnen und Schüler weniger, wenn sie dabei Musik hören? Oder gilt das nur für bestimmte Arten von Musik? Rebecca und Tabea aus der Klasse 10m des Deutschhaus-Gymnasium waren zwei von sieben Schülerinnen und Schülern, die in Kurzvorträgen auf der Bühne vorstellten, womit sie sich von Oktober bis Anfang März im sogenannten Vertiefungsfach beschäftigt hatten.

Wie schon die letzten Jahre war die Präsentation der Vertiefungsarbeiten für die Modellklassen ein Highlight des Schuljahres, denn hier konnten Schülerinnen und Schüler zeigen, was sie interessiert und was sie leisten können, wenn man ihnen außerhalb des Unterrichts Freiraum zum Experimentieren und kreativen Gestalten gibt. Im Forum des DHG konnten sich Eltern und Interessierte ein Bild davon machen, was die Jugendlichen dabei auf die Beine gestellt hatten.

Vertiefungsfachpräsentation 2016 Modellklassen Deutschhaus-Gymnasium

Hockey-Trainingseinheiten für den Unterricht

Seit knapp zehn Jahren ist die Vertiefungsarbeit fester Bestandteil der Konzeption der Modellklassen für besonders begabte Schülerinnen und Schüler am Deutschhaus-Gymnasium: Jeder Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 10 wählt am Anfang des Jahres ein Fach, in dem er in Absprache mit der unterrichtenden Lehrkraft eine praktische Arbeit zu einem selbst gewählten Thema anfertigt. Fünf Monate haben die Jugendlichen hierfür Zeit, am Ende gibt es für die Arbeit eine Note, die in der Fachnote einen erheblichen Anteil hat. „Wir wollen damit erreichen, dass Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Interessen und Fähigkeiten in die Schule einbringen und außerdem lernen, sich eigene Ziele zu setzen – beides Dinge, die sonst in der Schule zu kurz kommen“, erläutert Ute Meyer, die im Direktorat für die Modellklassen zuständig ist.

Dass das gelingt, konnte man sehen: Im Forum des DHG waren auf Tischen Exponate von 60 Schülerinnen und Schülern zu sehen: von der selbst gebauten Gitarre oder dem fiktiven Tagebuch eines Aborigines auf Englisch, über ein Körpermodell aus Pappmaschee mit herausnehmbaren Organen oder eine Präsentation zu den Zahlensystemen verschiedener Kulturkreise bis hin zu einem Eiffelturm-Modell. In der Kleinen Aula wurden außerdem Filme gezeigt, die die Modellklassenschüler im Rahmen ihrer Vertiefungsarbeit gedreht hatten. Begonnen hatte der Präsentationsabend jedoch mit sechs Kurzvorträgen: Jede Klasse hatte zwei besonders gelungene Arbeiten ausgewählt, die dem anwesenden Publikum vorgestellt wurden.

Bewundernswert war, wie souverän selbst die Jüngsten, die Achtklässler, vor den anwesenden 150 Besuchern auftraten. Zina aus der 8m, in ihrer Freizeit begeisterte Hockeyspielerin, will die Sportart in die Schule bringen und hatte aus diesem Grund mehrere Trainingseinheiten für den Sportunterricht entworfen. Die Neuntklässlerin Jessica erläuterte nicht nur, was Poetry Slam ist, sondern trug außerdem eindrucksvoll zwei selbst geschriebene Sprechgedichte vor. Und Luca aus 10. Klasse erklärte, wie er eine Tesla-Spule selbst gebaut hatte. Später durfte man die Spule in der Kleinen Aula auch in Betrieb sehen, allerdings mit gebührendem Sicherheitsabstand: „damit nicht die Daten auf den Handys weg sind“.

Pappmaschee-Modell des menschlichen Körpers

Pappmaschee-Modell des menschlichen Körpers

Für Schulleiter Michael Schmitt, der erst seit September letzten Jahres am Deutschhaus-Gymnasium ist, war es das erste Mal, dass er bei einer Präsentation der Vertiefungsarbeiten dabei war. Sein Resümee ist klar: „Mich hat heute vieles beeindruckt, besonders jedoch das Selbstbewusstsein beim Präsentieren sowie die Vielfalt der zum Teil sehr komplexen Themen, mit denen sich die Schüler auseinander gesetzt haben.“

Bleibt zu erwähnen, was Tabea und Rebecca bei ihrem Experiment zum Lernen mit Musik herausgefunden haben. Schüler werden es nicht so gerne hören, aber die beiden empfehlen, dass die Musik beim Lernen ausbleibt.

(Text und Fotos: Ulf Cronenberg)