„Klangforscher“ unterwegs (Klasse 7m, Schuljahr 2017/18)

„Klangforscher“ unterwegs (Klasse 7m, Deutschhaus-Gymnasium)Morgendliche Redaktionskonferenz

Jeder macht und kennt sie: Selfies. Umso mehr interessierte es die Klasse 7m, als sie erfuhr, dass „Audioselfies“ das diesjährige Thema des „Klangforscher“-Wettbewerbs der bundesweiten Stiftung Zuhören ist.

Recht bald stand eine Projektidee, mit der man sich beim Bayerischen Rundfunk (BR) bewarb. Wir freuten uns, als wir ausgewählt wurden, und am 19. April trafen wir das erste Mal Frank Müller, unseren Mediencoach vom BR. Unser Ziel: Geräusche so aufzunehmen, dass damit eine Geschichte erzählt wird. Um die Kreativität anzuregen, wurde zunächst ein sogenannter sound walk durchgeführt, bei dem verschiedenste Geräusche gemeinsam erraten werden sollten.

Im Anschluss daran wurden die verschiedenen Darstellungsformen im Radio wie Reportage, Kurzbeitrag und Feature vorgestellt und vor allem das Arbeiten als Journalist geübt: So traf sich die Klasse jeden Morgen in der Projektwoche zu einer Redaktionssitzung, auf der die Aufgaben für den jeweiligen Tag verteilt und Probleme gemeinsam gelöst wurden. Es wurde auch gelernt, wie man ein Aufnahmegerät richtig bedient und die Einzelaufnahmen mit dem Schnittprogramm Audacity zu einem Beitrag zusammenschneidet. Viel zu tun also, und innerhalb der fünf Tage der Projektwoche mussten die Audioselfies fertig sein.

„Klangforscher“ unterwegs (Klasse 7m, Deutschhaus-Gymnasium)

Im Tonstudio des Bayerischen Rundfunks

In unterschiedlichen Gruppen sollten fiktive oder reale Charaktere akustisch vorgestellt werden. Ein Teil der Klasse erfand einen Waldmenschen, und der Zuhörer wurde auf eine Hörreise mitgenommen, um das Leben im Wald kennenzulernen. Dazu wurden Aufnahmen am Festungsberg gemacht. Eine zweite Gruppe gestaltete einen „Schultag ohne Worte“: Vom Aufstehen, dem Müsli am Frühstückstisch, dem Zähneputzen über den Schulweg bis hin zu einer Chemiestunde, in der es zischte und knallte, und einer Französischstunde mit quirligen Schülern war alles „nachhörbar“. Ebenfalls aufwendig war das dritte Audioselfie über den Alltag eines Blinden. Hierfür wurde ein blinder Musiktherapeut am Blindeninstitut zu seinen Erfahrungen interviewt und verschiedene Szenen einer fiktiven Geschichte, der Morgenroutine eines blinden Mädchens, aufgenommen.

Das Projekt wurde von der 7m mit vielen Ideen und Einsatz umgesetzt. Viele Schülerinnen und Schüler halfen sich gegenseitig und spornten sich an, sodass das Ergebnis überzeugen konnte. Schon während der Woche wurde in Bayern 1 ein Radiobeitrag über die Projektwoche gesendet. Für jede Gruppe wurde noch ein professioneller Werbespruch – oder wie Hörfunkjournalisten sagen: ein claim – hergestellt.

Die Mühe hat sich gelohnt: Die Geschichte mit der blinden Person wurde bei einer Abstimmung von der Klasse als Wettbewerbsbeitrag ausgewählt und wir hoffen sehr, dass wir beim Finale in München einen Preis gewinnen.

Text & Fotos: Melanie Weigand