Präsentation der Vertiefungsarbeiten (Schuljahr 2011/12)

„Die Persönlichkeit sickert Tropfen für Tropfen aus der Person heraus.“ Mit solch knappen Sätzen versuchte Barbara Hench in ihrer Vertiefungsarbeit die Krankheit Demenz, von der viele alte Menschen betroffen sind, zu fassen. Auf Seiten in Schwarzweiß mit scherenschnittartigen Abbildungen hat die Schülerin der Klasse 10m am Deutschhaus-Gymnasium Aussagen von Betroffenen und deren Verwandten, aber auch aus Büchern zusammengestellt. Herausgekommen war ein eindrückliches Bild der Krankheit, die man als Kind, Jugendlicher oder Erwachsener nur schwer nachvollziehen kann. Sie verstehbarer zu machen, war Barbaras Anliegen.

Wie jedes Jahr wurden gegen Ende des Schuljahres Eltern und Interessierten die sechs besten Vertiefungsarbeiten der Modellklassen für besonders begabte Schülerinnen und Schüler am Deutschhaus-Gymnasium vorgestellt. Jede/r Modellklassen-Schüler/in ist von der 8. bis zur 10. Jahrgangsstufe verpflichtet, pro Schuljahr eine solche Arbeit in einem Unterrichtsfach seiner/ihrer Wahl zu erstellen. Kreativ und praxisnah sollen die Ergebnisse, die in die Jahresendnote des Faches einfließen, sein. Was man am letzten Donnerstag präsentiert bekam, zeigte, wie ernst die Schüler/innen das nehmen, wie viel Mühe sie sich geben, wenn sie ein Thema wählen können, das sie interessiert.

Viel anderes Überraschendes wurde dargeboten: Anika Brunner und Annika Claeßen (10. Klasse) hatten im Fach Kunst eine begehbare Brücke, die den Übergang zwischen Kindheit und Erwachsensein symbolisierte, gebaut. Überzogen war sie mit einer Collage aus Bildern und Schriftzügen zum Thema Jugend. Seinen täglichen Schulweg zum DHG hatte Felix Kainzbauer aus der 8m nach Orten geschichtlicher Besonderheiten untersucht und dabei einiges Interessante und Ungewöhnliche gefunden.

Präsentation Vertiefungsarbeiten 2011/12

Eine Folie von Barbara Henchs Präsentation zum Thema Demenz

Auf Englisch vorgetragen wurden Informationen zum Transit des Planeten Venus vor der Sonne in diesem Jahr. In selbst vertonten Kurzfilmen lieferte Zehntklässler Oliver Mehling Hintergrundinformationen zu dem astronomischen Ereignis, das sich erst 2117 wiederholen wird. Er erläuterte außerdem, wie er den Transit mit einem selbst gebauten Objektivvorsatz fotografiert hatte.

Barbara Hench wurde am Ende von der vierköpfigen Jury – bestehend aus Schulleiter Norbert Baur, je einem Eltern- und Lehrervertreter sowie dem Vorjahressieger Fabian Kraus – für ihre kreative Arbeit zum Thema Demenz der erste Preis zuerkannt. Die Entscheidung über den ersten Platz war der Jury nicht schwergefallen – die Festlegung der weiteren Platzierungen dagegen schon. Platz 2 belegte schließlich Peter Ziegler (8m), der sich mit dem Teilchenbeschleuniger des CERN in der Schweiz beschäftigt hatte. Unter anderem mit einem selbstgebauten Modell der Messanlage versuchte er den Zuhörern verständlich zu machen, wie ein Teilchenbeschleuniger funktioniert.

Von mathematischer Seite hatte sich Jonas Antor (9. Klasse) mit dem Goldenen Schnitt, der vor allem in der Kunst und Architektur angewandt wird, beschäftigt. Die aufs Wesentliche reduzierten Formeln, die Jonas vorstellte, verstanden vielleicht nicht alle Anwesenden, aber der Einsatzbereich des Goldenen Schnitts wurde praxisnah erläutert. Jonas‘ Vortrag gefiel der Jury vor allem wegen dessen Unterhaltsamkeit und Eloquenz – und das bei einem der mathematischen Formeln wegen eher trockenen Thema. Belohnt wurde der Schüler dafür mit dem 3. Platz.

Präsentation Vertiefungsarbeiten 2011/12

Mitschüler und Eltern bewundern beim „Basar der Vertiefungsarbeiten“ selbst gebaute Modelle

Während die Jury nach den sechs Kurzvorträgen tagte, hatten die Eltern die Möglichkeit die Vertiefungsarbeiten aller anderen Modellklassenschüler/innen anzusehen. Auf Tischen und Plakatwänden wurden Modelle, Messanlagen, selbst gedrehte und vertonte Filmen und vieles mehr präsentiert.

Präsentation Vertiefungsarbeiten 2011/12

Links die drei prämierten Schülerinnen und Schüler mit Schulleiter OStD Norbert Baur und dem Vorjahressieger

Angeregt gingen Zuhörer und Zuschauer nach gut zwei Stunden nach Hause, um dort das Halbfinalspiel Deutschland gegen Italien zu verfolgen. Die Vertiefungsfachpräsentation war – das konnte man nach dem EM-Fußballspiel sagen – der erquicklichere Teil des Abends gewesen.

(Text und Fotos: Ulf Cronenberg)